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SG Freyburg/Bad Kösen – SC Naumburg 5:6 n.E.
JZ Ein wahrlich ungewöhnliches und dramatisches Pokalspiel. Ungewöhnlich schon weil das Trainerteam der Naumburger auf das Heimrecht verzichtete und das Angebot aus Freyburg angenommen hatte, auf dem RSK- Gelände auf Kunstrasen zu spielen um einen erneuten Ausfall des Spiels zu vermeiden. Ein Dank geht an dieser Stelle noch einmal an die Verantwortlichen vom FC RSK Freyburg!
Das Spiel ging vor guter Kulisse und perfektem Fußballwetter schwungvoll los. Die Freyburger gingen sofort zielstrebig nach vorn, was die Gäste aus Naumburg, die in den ersten zehn Minuten geistig noch nicht wirklich auf dem Platz waren, doch vor die eine oder andere brenzlige Situation stellte. Als die Domstädter verstanden hatten, worum es an diesem Tag ging, bekamen sie zusehends Zugriff auf das Spiel. Probleme bereiteten jedoch immer wieder die steilen Pässe des Gegners. Ein solcher Pass erreichte in der 24.Min den Freyburger Johannes Feußner, der wenig Mühe hatte den Ball aus Nahdistanz links unten ins Naumburger Tor zu schieben.
Die Gastgeber hatten durch das Tor nun Oberwasser. Und da das Mittelfeld der Hausherren erkannt hatte dass die Domstädter mit Steilpässen ein Problem hatten, spielten sie genau so weiter. Nur sechs Minuten später gelang ein solcher Steilpass mustergültig zu Marvin Giese, der den Ball aufnahm, einen Sprint anzog und das Leder wuchtig ins lange Eck schoss. Keine Chance für den Naumburger Schlussmann Derbek.
Coach Jan Riedl reagierte umgehend und stellte auf mehreren Positionen um. Leo Holey rückte in die Innenverteidigung, Max Grohall vor ins Mittelfeld und Ervin Kullafi auf den Posten des linken Außenverteidigers. Für den sehr fleißigen, aber glücklosen Julian Könnicke, kam Justin Hermsdorf in den Sturm. Und sofort bekam das Naumburger Spiel mehr Struktur. Holey war nach vierwöchtiger Krankheitspause sofort voll da. Grohall störte nun viel zeitiger das Spiel des Gegners. Und Kullafi machte auf seiner Seite viel Druck nach vorn. Patrick Zeuch bekam nun auch das Mittelfeld viel besser in den Griff und zeigte mehrfach was für feine Pässe er spielen kann. Einen solchen Pass spielte er kurz vor dem Halbzeitpfiff auf den rechts gestarteten Nils Deckert, der seinen Gegenspieler verlud und den Ball aus 14 Metern hart und plaziert ins linke Eck feuerte.
Mit diesem psychologisch wichtigen Anschlußtor ging es in die Kabinen.
Der Naumburger Chefcoach fand deutliche und doch aufbauende Worte für das Team, jedenfalls kamen die SC-Kicker selbstbewusst auf den Platz zurück und hatten vor, hier nicht zu verlieren. So begann die zweite Hälfte wie eine Kopie des ersten Durchgangs, allerdings mit zwei Unterschieden. Erstens stand der Sportclub nun hinten sicher und zweitens bekamen die Weinstädter zusehends Probleme mit dem hochgradig engagierten Max Grohall, der quasi überall zu finden war und ständig die Positionen wechselte. Und da die Freyburger Innenverteidigung ständig damit beschäftigt war, den auf seine Chancen lauernden Justin Hermsdorf zu neutralisieren, boten sich natürlich auch Räume.
Mitte der zweiten Halbzeit kamen die ersten Leiden durch mangelndes Training. Franz Jaeger musste nach einer blitzsauberen Leistung mit Oberschenkelproblemen vom Feld und wurde durch Luca Sapparth ersetzt, der sofort zusätzlichen Offensivdruck über rechts erzeugte. Fünf Minuten später ersetzte Dam Cham den bis dahin sehr fleißigen Eric Klett. Kurz davor sorgte der Schiedsrichter für einige Turbulenz. Freyburg hatte Freistoß im Mittelfeld, Eric Klett bildete eine Ein- Mann- Mauer, stand dabei zu nah am Ball wurde jedoch vom Referee nicht zurückgewiesen. Der Freistoß wurde ausgeführt, Klett sprang hoch und wehrte den Ball mit dem Oberkörper ab. Darauf bekam er die gelbe Karte. Moritz Denke war damit nicht einverstanden und sprach mit dem Schiedsrichter. Der Schiedsrichter konnte beim Naumburger offensichtlich kein Verständnis hervorrufen. Denke drehte sich weg und zeigte mit dem Finger an die Stirn worauf der Unparteiische sofort die rote Karte zog.
Damit waren die Gäste nur noch zu zehnt. Wer nun dachte dass die Naumburger Mannschaft auseinander brach, wurde überrascht. Das Team bäumte sich auf, hatte aber nur zwei Minuten später den nächsten Rückschlag zu verkraften. Der bis dahin mit guter Übersicht spielende Patrick Zeuch musste mit einer sehr schmerzhaften Knieprellung nach einem Zusammenstoß mit einem Gegenspieler vom Platz. Für ihn kam Lucas Lube, der sofort ins Spiel fand und wie entfesselt agierte.
Dieser Wechsel schien das Team vom Halleschen Anger nur weiter zu stärken. Hier stand jetzt eine Mannschaft auf dem Platz, die füreinander fightete. Hinter allen stand als erneut sehr sicherer Rückhalt Keeper Marcel Derbek. Und genau er war es, der den Ausgleich vorbereitete. Er warf einen weiten Ball auf den frei stehenden Max Grohall, der die Kugel aufnahm, in seiner drangvollen Art Richtung Tor ging und den Ball mit einem feinen Heber über den heraus stürzenden Freyburger Torwart hob und damit den Ausgleich zum 2:2 erzielte.
Beide Teams wollten nun die Entscheidung erzwingen. Entweder war man in den Aktionen zu hektisch und ungenau oder die gegnerischen Abwehrreihen vereitelten weitere Möglichkeiten. So ging es nach Ende der regulären Spielzeit in die Verlängerung.
Freyburg war sichtlich entkräftet und versuchte nur noch mit langen Bällen für Gefahr zu sorgen. Auch auf Seiten der Gäste zeigten sich erste Konditionsschwächen. Aber die Jungs bissen die Zähne zusammen und kämpften weiter. Als auch die Verlängerung keine Entscheidung brachte musste das Spiel im Elfmeterschießen entschieden werden. Auf Naumburger Seite waren schnell fünf Spieler gefunden, die Verantwortung übernehmen wollten.
Als erster trat Max Grohall an um seine überragende Leistung zu krönen und verwandelte sicher. Auch Freyburg verwandelte danach. Ervin Kullafi wollte ebenfalls einnetzen, jedoch spielten ihm die Nerven einen Streich und der Freyburger Torhüter parierte seinen Schuss. Der nächste Freyburger Spieler traf ebenfalls sicher. Luca Sapparth hatte danach schon mit Druck umzugehen denn er musste treffen. Doch der Naumburger blieb cool und schoß scharf und sehr plaziert links ein. Der nächste Freyburger wollte es ganz genau machen und feuerte das Spielgerät an die Unterkante der Querlatte von der der Ball wieder ins Feld sprang. Nun war auf Naumburger Seite Nils Deckert an der Reihe. Kurzer Anlauf, harter Schuß mit links unter die Latte und somit keine Chance für Christoph Madeja im Freyburger Tor. Und jetzt kam der Moment für Marcel Derbek. Hochkonzentriert lauerte er auf der Linie auf den Schuß des nächsten Freyburgers, ahnte die Ecke, machte sich lang und hielt den Schuß sicher. Mittlerweile war die Spannung kaum noch zum Aushalten. Wenn der nächste Naumburger trifft ist Freyburg ausgeschieden. Abwehrchef Mustapha Kelly ging langsam zum Punkt, legte sich den Ball sorgfältig zurecht, lief schnurgerade an um dem Torwart keinen Anhaltspunkt zu geben und schoß sicher und hart ein. 6:5 für Naumburg.
Der Jubel kannte bei den Gästen keine Grenzen. Sie hatten es tatsächlich in Unterzahl geschafft. Sie sind im Finale. Sie haben die Chance auf die Titelverteidigung gewahrt.
Damit ging ein hochklassiges und dabei über weite Strecken sehr faires Spiel, was vom Schiedsrichterteam um Max Pfannschmidt sicher geleitet wurde, zu Ende.
Fazit:
Das A- Team ist eine Mannschaft und hat das gezeigt. Durch Kampf zum Sieg.
Man of the Match: Marcel Derbek
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